Arbeiterbilder – Verstehen was wirklich war.

Ein „Gefühl“ für die Zeit der Weimarer Republik bekommen. Texte und Objekte bieten Möglichkeiten. Eindrucksvoll sind Fotos. Selten aber sind nicht gestellte Alltagsbilder von nicht „prominenten“ Menschen. Der in Hameln geborene Walter Ballhause hat uns einen Fotoschatz hinterlassen, der erst sehr spät entdeckt wurde. Drei Bücher aus dem Antiquariat bieten die Gelegenheit einen Einblick zu bekommen.

Das „polizeiliche Gegenüber“ war oft die Arbeiterklasse. Aber auch die Polizeibeamten der Weimarer Republik rekrutierten sich größtenteils aus dieser Schicht. Um zu verstehen, wie die Lebens- und Arbeitsbedingungen waren bieten die Bilder einen guten Einblick in die Realität der Zeit.

Buch 1: dtv zeugen und zeugnisse, Bundesrepublik 1985: Walter Ballhause: Licht und Schatten der dreißiger Jahre

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Tagesberichte 27.06.1931: Das Reichsbanner (Magdeburg)

Lesenswerte Zeitungskurzmeldungen der Ausgabe:

Anarchie im Franzen-Reich.

Seit der Nationalsozialist Franzen der maßgebende Mann der Braunschweiger Regierung geworden ist, haben sich in diesem Lande Zustände herausgebildet, die fast an Anarchie grenzen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Republikaner von Nationalsozialisten überfallen und mißhandelt werden. Und das nicht selten unter der offenen Duldung der Polizei! So haben am 13. (oder 18. -schwer lesbar) Juni nationalsozialistische Sturmabteilungen bei einem Umzug durch Braunschweig unter den Augen der Polizei trotz Notverordnung mit Stahlruten in der Hand marschieren und auf Straßenpassanten einschlagen dürfen. Von einem Überfallwagen der Polizei wurden vorübermarschierende Hakenkreuzler mit dem Hitlerruf begrüßt! Wenn im Braunschweigischen Landtag der nationalsozialistische Landtagspräsident Zörner kaltschnäuzig behaupten kann, daß das Reichsbanner gemordet habe, dann braucht man sich allerdings nicht darüber zu wundern, daß die SA.-Leute der Hitlerpartei auf den Straßen wie Verbrecher hausen.

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Radfahrvorschriften im Kaiserreich 1907

Kleines Heft: Oberpolizeiliche Vorschriften über den Radfahrverkehr vom 29. September 1907 (aufgrund des § 366 Nr. 10 des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich und des Art. 2 Ziff. 6 des Polizeistrafgesetzbuches für das Königreich Bayern:

§ 3. Der Radfahrer hat eine auf seinen Namen lautende Radfahrkarte bei sich zu führen und auf Verlangen dem zuständigen Beamten vorzuzeigen. …

§ 4. Jeder Radfahrer ist zu gehörigen Vorsicht bei der Leitung seines Fahrrades verpflichtet auf den Haltruf oder das Haltzeichen eines als solcher kenntlichen Polizeibeamten hat jeder Radfahrer sofort anzuhalten. Zur Kenntlichmachung eines Polizeibeamten ist auch das Tragen einer Dienstmütze ausreichend.

$ 17. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen und … werden in Gemäßheit des … mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft.

Hier die Einzelnormen:

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Schmitt: Der Einsatz der Schutzpolizei im Aufruhrgebiet (1925)

Berlin, 1925, 2. Auflage Mit Anhang: Kartenlesen, Zurechtfinden und Orientieren im Gelände, Verlag von R. Eisenschmidt

Zur 1. Auflage.

Erfahrungen, die ich als Führer in zahlreichen Straßenkämpfen und während der mitteldeutschen Unruhen im März 1912 auf dem flachen Lande gesammelt habe, sowie der neuerdings erbrachte Beweis für die zwingende Notwendigkeit der Polizeilichen Kampfschulung und der Kampfbereitschaft waren der Anlaß, Skizzen und Merkblätter zusammenzustellen in dem Heft: „Die Sicherungsarten der Truppenpolizei im Aufruhrgebiet.“ Diese in Kürze gegebenen Grundsätze dürfen jedoch nicht zum Schema werden. Die Kunst des Führers, oft auch des einzelnen Beamten, bleibt es überlassen, sich in jedem Einzelfalle der jeweiligen Lage anzupassen. Auch wäre es falsch, alle diese Grundsätze bei kleineren örtlichen Unruhen, wovon hier nicht die Rede ist, voll anzuwenden.

Dresden, im August 1921. Schmitt, Polizeihauptmann.

Zur 2. Auflage.

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Polizeiwaffe: Säbel für Schutzmänner, Schutzleute und Polizei-Sergeanten

Aus dem Kaiserreich stammt dieser Säbel, datiert um das Jahr 1890/1900 der Firma WKC (Sabre Briquet). Er soll hier ein begreifbares Anschauungsstück sein für den Wechsel einer obrigkeitsstaatlichen Kaiserpolizei hin zu einer demokratischeren Polizei mit anderer Bewaffnung/Ausrüstung.

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Ausstellungsbesuch / Impressionen „Freunde, Helfer, Straßenkämpfer“ in der alten Kriegsschule in Hannover

Ich habe mir heute noch einmal in Ruhe einen Streifzug durch die Ausstellung über die Polizei in der Weimarer Republik gegönnt.

„Mit dieser Ausstellung wollen wir das Geschichtsverständnis innerhalb der niedersächsischen Polizei stärken und ein an freiheitlichem Werten orientiertes Traditionsbewusstsein unterstützen. Die Ausstellung mit unserer (Polizei-)Geschichte und dem Diskurs hierüber dient auch und nicht zuletzt der Stärkung unserer Demokratiekompetenz. Das ist gerade in der heutigen Zeit sehr wichtig.“ Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen

Hier einige Bilder von der Ausstellung in Hannover:

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Bericht zur Ausstellungseröffnung der PD Hannover – Freunde, Helfer, Straßenkämpfer – in der alten Kriegsschule Hannover

Am 25.02.2019 wurde im Kreise von gut 100 Gästen aus Polizei, Politik und Gesellschaft die Ausstellung „Freunde, Helfer, Straßenkämpfer – die Polizei in der NS-Zeit eröffnet. Die Begrüßung übernahm Hannovers Polizeipräsident Kluwe.

Bildquelle: Ralf Hermes, 25.02.2019


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Weimar erinnert an den 9. November

Veranstaltung ähnlich wie in Hameln aber mit einem deutlich umfangreicherem Programm:

Hier geht’s zum Veranstaltungsprogramm: https://www.weimarer-republik.net/files/heft_novprog_innen_181010-1.pdf

Quelle: https://www.weimarer-republik.net/