Reichsbannerzeitung Februar 1933 – Ausdrucksstarker Widerstand:

Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich solche klare und ausdrucksstarke Dokumente aus der Zeit der Weimarer Republik finde. Es gab (bis 1933) durchaus nennenswerten Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Hier ein Beispiel:

Einzelbilder:

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Polizeigewerkschafter Richard Betnareck, *12.10.1891, verstorben 15.03.1959, Reichsbannermitglied

Infosammlung zu Richard Betnareck:

Geboren am 12.10.1891 in Berlin-Steglitz. Vater war Vergolder, evangelisch, Grundschule bis zum 14. Lebensjahr, anschließend kaufmännische Lehre. Abschluss 1909 als Handelsgehilfe. Bis 1914 Straßenbahnschaffner und Arbeit in Textilunternehmen. 1910 eintritt in den freigewerkschaftlichen Deutschen Transportarbeiterverband Berlin. Oktober 1910 Militärdienst. Hochzeit 1913 mit Martha Strenge. 1915 Eintritt in die Polizei in Preußen. Ab August 1914 Frontdienst, EK II, am 18.11.1918 Wahl in einen Soldatenrat bei der Obersten Heeresleitung. Schied schon am 3. Dez. 1918 aus gesundheitlichen Gründen aus. Rückkehr nach Berlin im Frühjahr 1919.

Gewerkschaftsarbeit:

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KPD-Heft: „Vom Bürgerkrieg“ Mitte August 1924

Heft 13 (August 1924) der zeitweilig illegal erschienenen militärpolitischen Zeitschrift der KPD. «Die in zwangloser Folge erscheinenden Heftchen sollen den Zweck haben, die Erfahrungen hauptsächlich des russischen Bürgerkrieges den breiten Massen des deutschen Proletariats zugänglich zu machen; aber in der Hauptsache sollen die Genossen aus den Betrieben, die den fünfjährigen Bürgerkrieg mitgemacht haben und Erfahrung gesammelt haben, dadurch angeregt werden, an dem Zustandebringen dieser Heftchen durch eigene Beiträge mitzuhelfen.»

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Wer war Anton Mähr?

Bekannt ist folgendes:

geboren am 1. Februar 1905 in Bremen, Beruf: Maurer

Eintritt in das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold am 4. September 1924 im Alter von 19 Jahren. Ausstellung eines Mitgliedsausweises am 28. Februar 1029 durch den Ortsvereinsvorstand Bremen, Unterschrift Fm. Friese (?)

Mitgliedsnummer: 312.325

Für die Jahre 1929 bis März 1933 wurden Beitragsmarken geklebt und mit bezahlt gestempelt. Extrabeiträge wurden nicht entrichtet.

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Abzeichen: Bundesverfassungsfeier 1928 – Reichsbanner

In der Weimarer Republik waren solche Anstecknadeln als Bekenntnis und Teilnehmerzeichen verbreitet. Hier ein Neuzugang in meiner Sammlung:

„Der Vater Werk ward unser großes Erbe“

Ein Bekenntnis zur Republik des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold von 1928.

Siehe auch:

1930 – Infoheft Nr. 2 des Reichsbanners: „Die Partei der Phrase“

Die NSDAP erhebt in der Oeffentlichkeit den Anspruch, etwas ganz anderes zu sein als alle übrigen Parteien. Sie hält ihren „Nationalsozialismus“ für etwas ganz Neues, obwohl wirklich nationale und gleichzeitig sozialistische Gedankengänge schon vor Jahrzehnten von Politikern wie Raumann, Göhre usw. vertreten wurden. Der einzige Unterschied ist, daß es sich damals um Bewegungen handelte, die von großen politischen Ideen getragen waren, während es bei der NSDAP. In erster Linie auf das Rowdytum ankommt und die politischen Parolen dort nur als Aushängeschild dienen, um die die nicht alle werden, damit zu ködern. Die NSDAP. Kennt keinen Programmsatz, den sie nicht schon bereitwilligst irgendeinem taktischen Erfolg, dem persönlichen Vorteil oder dem Wahn eines ihrer „Führer geopfert hätte.

Buchvorstellung:

Februar 1930

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Tagesberichte 27.06.1931: Das Reichsbanner (Magdeburg)

Lesenswerte Zeitungskurzmeldungen der Ausgabe:

Anarchie im Franzen-Reich.

Seit der Nationalsozialist Franzen der maßgebende Mann der Braunschweiger Regierung geworden ist, haben sich in diesem Lande Zustände herausgebildet, die fast an Anarchie grenzen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Republikaner von Nationalsozialisten überfallen und mißhandelt werden. Und das nicht selten unter der offenen Duldung der Polizei! So haben am 13. (oder 18. -schwer lesbar) Juni nationalsozialistische Sturmabteilungen bei einem Umzug durch Braunschweig unter den Augen der Polizei trotz Notverordnung mit Stahlruten in der Hand marschieren und auf Straßenpassanten einschlagen dürfen. Von einem Überfallwagen der Polizei wurden vorübermarschierende Hakenkreuzler mit dem Hitlerruf begrüßt! Wenn im Braunschweigischen Landtag der nationalsozialistische Landtagspräsident Zörner kaltschnäuzig behaupten kann, daß das Reichsbanner gemordet habe, dann braucht man sich allerdings nicht darüber zu wundern, daß die SA.-Leute der Hitlerpartei auf den Straßen wie Verbrecher hausen.

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Schaudepot: Reichbanner schwarz – rot – gold

Im „Bendlerblock“ in Berlin gibt es die beeindruckende Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Ein Teilbereich ist mit dem Schaudepot dem „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ gewidmet. Dieser 1924 gegründete parteiübergreifende Verband mit bis zu drei Millionen Mitglieder war das „Republikschutzbündnis“ der Weimarer Republik. Sein Ziel die Verteidigung der jungen Republik gegen die extremen Kräfte von Rechts wie Links.

Das Schaudepot zeigt Sachzeugnisse des Reichsbanners. Hier ein paar Impressionen:

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