Wer war der Reichsbannermann Arnold Mähr?

Bekannt ist folgendes:

geboren am 1. Februar 1905 in Bremen, Beruf: Maurer

Eintritt in das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold am 4. September 1924 im Alter von 19 Jahren. Ausstellung eines Mitgliedsausweises am 28. Februar 1029 durch den Ortsvereinsvorstand Bremen, Unterschrift Fm. Friese (?)

Mitgliedsnummer: 312.325

Für die Jahre 1929 bis März 1933 wurden Beitragsmarken geklebt und mit bezahlt gestempelt. Extrabeiträge wurden nicht entrichtet.

Das Mitgliederbuch war mit blaugrauem Papier eingeschlagen gewesen. Reste davon sind auf der letzten Innenseite vorhanden.

Eine Internetsuche mit den persönlichen Daten verlief bisher erfolglos. Siehe aber *

Wer weitere Hinweise zur Person geben kann, ich herzlich gebeten sich zu melden. Seine Mitgliedschaft im Reichsbanner kennzeichnet Anton Mähr als einen zu der Zeit aufrechten Republikaner und Menschen, der sich den Republikfeinden entgegengestellt hat. Was aus ihm geworden ist, ist hier unbekannt. Was uns hier bleibt ist der Mitgliedsausweis als Dokument der Zeitgeschichte.

Hier dieser Mitgliedsausweis mit Satzungsbestimmungen als Fotoserie:

* Bisherige Ergebnisse einer ersten Internetrecherche: In der Zeit von 1902 bis 1904 (also zur Geburtszeit von Anton Mähr) ist in der Bürgerschaft von Bremen ein Hermann Mähr, Zimmerer, als Mitglied für die SPD aufgeführt. Das könnte theoretisch der Vater gewesen sein. In der Zeit von 1899 bis 1905 war gleichfalls der Sattler und Gastwirt Friedrich Ebert für die SPD Mitglied der Bremer Bürgerschaft. Später Reichspräsident.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bremische_B%C3%BCrgerschaft_von_1854_bis_1933:_Wahlergebnisse_und_Mitglieder

Ausweis: Sammlung Hermes, 27.12.2109


Update: Bei mir meldete sich ein Urgroßenkelin mit folgenden Informationen zum Reichsbannermann:

Arnold Mähr, mit vollem Namen Karl Arnold Friedrich Mähr, wurde am 1. Februar 1905 in Bremen geboren. Seine Eltern waren Landwirt und später Maurerpolier Heinrich August Arnold Mähr und Emma Elise geb. Möhle . Die Arnold hatte noch zwei jüngere Geschwister. Am 02.11.1929 heiratete er in Bremen die Henriette Anna Karoline geb. Henke. Sie hatten zwei Söhne, einer wurde später Polizist.

Nach dem Verbot des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold im März 1933 hatte sich Arnold Mähr mit anderen ehemaligen Mitgliedern zusammengetan und führten den Verband weiter, illegal wurden unter den Mitgliedern, Zeitungen, Artikel und Blätter verteilt. Aber sie flogen auf, das führte dazu, dass Arnold Mähr am 8. März 1934 in Schutzhaft und am 25. Juli 1934 in Untersuchungshaft kam. Er wurde mit 9 weiteren Personen angeklagt

„zu Bremen in den Jahren 1933 und 1934 (vor dem 2.5.1934) fortgesetzt und teils gemeinschaftlich durch eine und die selbe Handlung:

1.) das hochverräterische Unternehmen, die Verfassung des Deutschen Reiches gewaltsam zu ändern, verbereitet,

2.)den organisatorischen Zusammenhalt einer anderen Partei als der NSDAP aufrechterhalten zu haben“

Die Anklageschrift hieß „Anklageschrift Nr. IV in der Sache gegen Dehnkamp und Genossen gegen 1.) den ungelernten Arbeiter Theophil Jazdziewski […]; 2.) den Tischler Carl Hermann Bartel […]; 3.) den Zimmermann Hermann Heinrich Knust […]; 4.) den Buchdrucker Diedrich Westermann […]; 5.) den Arbeiter Hermann Heinrich Schröder […]; 6.) den Maschinentischler Karl Wilhelm Bennemann […]; 7.) den Maurer Arnold Friedrich Karl Mähr […]; 8.) den Arbeiter Ludwig August Rotenburg […]; 9.) den Schleifer Heinrich Albert Lingemann […]; 10.) den Steinhauer Max Emil Johannes Busse […]“

Von 1934 bis zum 05.08.1935 war Adolf Mähr im Gefängnis.

Herzlichen Dank für die Informationen.


herral, 29.09.2025

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