Hameln, 06.05.2025: Das Agieren der AfD ist in einer langen Kette von Ereignissen subtil, offen und provokant. Es zeigt eindeutiger Übergriffe auf unser demokratisches Staatswesen und die Menschen, die dafür arbeiten.
Als aktuelles Beispiel teilte der Landesvorsitzende der AfD in Thüringen, Björn Höcke, eine Einschätzung des US-amerikanischen Außenminister zur angeblichen Zerstörung der deutschen Demokratie: „Das ist keine Demokratie – es ist Tyrannei in Verkleidung“ mit einem persönlichen Nachsatz. Herr Höcke schrieb: „Man kann den Angestellten des Verfassungsschutzes nur dringend raten, sich eine neue Arbeit zu suchen. Am Ende wird es wie immer in der Geschichte heißen: Mitgefangen – mitgehangen.“ (*Quelle siehe 1)
Die Extremismuserfahrungen der Weimarer Republik zeigen die Wirkmacht von Hass, Hetze und letztlich dann Gewalt. Die Wahlergebnisse der AfD bestätigen das heute. Die aktuelle Einstufung des Verfassungsschutzes sollte für alle Menschen mit Geschichtsbewusstsein, Anlass sein, an die Verbotsdebatten und Forderungen gegenüber Hitler und der NSDAP zu erinnern.
Ein konkretes Beispiel dazu ist die Forderung der Ausweisung Hitlers aus Deutschland durch den Bundesvorsitzende des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Otto Hörsing, anlässlich der Verfassungsfeier in Koblenz 11. August 1931.
Zitat: „Kein Land der Welt kann es sich gefallen lassen, dass ein Staatenloser die Zerschlagung des Staates, der ihm Gastfreundschaft gewährt, fordert und mit einer Organisation unter Gewaltanwendung betreibt.“
Damals bekannten sich 60.000 Menschen trotz Elend und Wirtschaftskrise zu Verfassung und Demokratie.
Otto Hörsing forderte zudem die Auflösung der NSDAP als Partei, die (Zitat) „die Vernichtung der Staatsform predigt sowie Mord und Totschlag zum System erhebt.“ (*Quelle siehe 2)
Auf die Berichterstattung zum gescheiterten NSDAP Verbot im Jahr 1930 sei ergänzend hingewiesen:
Welche Lehren ziehen wir aus dieser Geschichte? Wie ernst ist uns die Begrifflichkeit „Wehrhafte Demokratie“? Während echte Demokraten „Skrupel“ haben, die Verteidigungsinstrumente des Grundgesetzes einzusetzen können wir gewiss sein: Diese Skrupel haben Extremisten nicht. Verfassung hin oder her. Das zeigt nicht nur die Geschichte der Weimarer Republik. Das wird heute an vielen anderen Orten vor den Augen der Welt ganz offen praktiziert.
Welche Möglichkeiten aber haben wir „kleinen Leute“?
Einige! Ein konkreter Vorschlag: Wir müssen viel stärker, breiter mit Vorträgen, Pressemeldungen und Bildergrafiken (Sharepics) vor Ort Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit betreibt. Jeder einzelne. Es gilt Wissen aufzufrischen und weiterzugeben ohne allerdings über jedes Provokationsstöcken der AfD zu springen. Dazu gehört der aktive Weg in Gruppen, Vereine und die Stärkung der Parteien. Dazu gehört eine neue, eigene Präsenz in den kommenden, demokratischeren Internet-Netzwerken wie Mastodon im Fediversum oder Bluesky.
Wir müssen vielfältiger und selbstbestimmter vor Ort handeln, verantwortungsbewusst und mit Unterstützung qualifizierter Menschen in unserem Bund.
Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Ralf Hermes, Sprecher der Regionalgruppe Hannover im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.
*1: Quelle Twitterpost (der PS-Zusatz wurde später gelöscht):

*2: Quelle: Zeitung das Reichsbanner, 15. August 1931, Nr. 33 Seite 259
