Buchvorstellung: „Seid wachsam, dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht.“

Hameln, 21.04.2021: Gewerkschafter in Konzentrationslagern 1933-1945, Herausgegeben von Siegfried Mielke und Günter Morsch (Hrsg.), Metropol Verlag 2011. Begleitband zur Wanderausstellung des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin, der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen und der Hans-Böckler-Stiftung. 240 Seiten, 19 Euro.

Buchbeschreibung auf der Verlagshomepage: https://metropol-verlag.de/produkt/seid-wachsam-dass-ueber-deutschland-nie-wieder-die-nacht-hereinbricht/

Informationen zur Ausstellung: https://www.sachsenhausen-sbg.de/ausstellungen/wanderausstellungen/seid-wachsam/

Kurzbewertung:

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Jüngere Gewerkschaftsgeschichte der Polizei – 70 Jahre GdP

Die Gewerkschaft der Polizei feierte im letzten Jahr coronabedingt unauffällig ihr 70 jähriges Bestehen auf Bundesebene. Den Landesverband Niedersachsen gibt es seit dem Jahr 1950. Ich selber bin seit 1980 Mitglied. Hier die Festschriften:

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Polizei-Geschichte(n): Gewerkschaft + Menschen in der Weimarer Republik

Die Zuschauerzahl war überschaubar, aber die Interessierten (ausschließlich Polizeibeamte) kamen auch aus Hannover und Hameln nach Hildesheim. Im Rahmen der Ausstellung zur Polizei in der Weimarer Republik hörten sie einen Vortrag über die Gewerkschafter der damaligen Zeit. Gut 70 Minuten dauerte die Betrachtung und Vorstellung für diese besondere Zielgruppe und es Bestand die Möglichkeit, einige Originalexponate aus der Zeit selber zu erkunden.

Wer sich weiter informieren möchte, hat die Möglichkeit den allgemeiner gehaltene Vortrag über die Polizei in der Weimarer Republik vom Ausstellungskurator Dr. Dirk Götting, Polizeiakademie Niedersachsen, am 24.10.2019 ab 18.30 Uhr im historischen Rathaus Hildesheim zu hören.

Hier einige der Vortragsfolien:

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Satzungen des Verbandes Preußicher Polizeibeamten E.V.

Ein Heft aus dem Bestand eines Polizeiarchives.

Stand: 1930  und eine PDF-Version von 1925 neu hinzugefügt (22.08.2021)

Auszüge:

Programm des Verbandes Preußischer Polizeibeamten e.V.

  1. Gewerkschaftliches. – Der Verband Preußischer Polizeibeamten vertritt die nach seinen Satzungen zu verwirklichenden Forderungen im Sinne der unabhängigen Berufsvertretung. In allgemeinen Beamtenfragen wirft der Verband gemeinsam mit dem DBB. und in allen Fragen grundlegender wirtschaftlicher Bedeutung ist ein Zusammenarbeiten mit den Großorganisationen der gesamten Arbeitnehmerschaft zu erstreben. Der Zusammenschluß und die Tätigkeit des Verbandes erfolgt auf parteipolitisch neutraler Grundlage. Religiöse und konfessionelle Bestrebungen gehören nicht zu den Aufgaben des Verbandes.
  2. Stellung der Polizei im Staat. – In der Polizei sieht der Verband das Instrument des Staates zur Erhaltung der Staatsordnung und Durchführung der dem Staat obliegenden weiteren Aufgaben. Mit dem Bekenntnis zur demokratischen-republikanischen Staatsform verbindet der Verband das Bestreben, seine Mitglieder in diesem Geist zu festigen.
  3. Aufbau der Polizei. – Der dienstliche Aufbau der Polizei muß sich der Staatsform anpassen. Der Zentralisation muß durch Dezentralisation entgegengewirkt werden. Die wirkliche Volkspolizei verhütet die Bildung des Polizeistaates. Der Einfluß des Staates auf die Einrichtung und Tätigkeit der kommunalen Polizeiverwaltungen ist zu sichern.
  4. Beamtenrechtsstellung. – Die Rechtsstellung der Polizeibeamten hat dem allgemeinen Beamtenrecht zu entsprechen. Die Sicherung der Anstellung ist infolge ihrer Einwirkung auf das Dienstverhältnis nur durch Schaffung und Erhaltung des Berufsbeamtentums auf öffentlich-rechtlicher grundlage bei der Polizei gegeben. Der Aufstieg zu allen Stellen des Polizeidienstes ist bei nachgewiesener Befähigung jedem Polizeibeamten zu ermöglichen. Das Polizeibildungswesen ist den gesteigerten Bedürfnissen entsprechend auszugestalten. Um auch im Staatsinteresse wirken zu können, sind der Polizei Beamtenvertretungen einzuräumen, die in ihrem Aufbau und in ihrer Zuständigkeit die Erfassung und Mitarbeit aller Polizeibeamten sichern.
  5. Wirschaftliches. – …

Heftseiten als Bildergalerie:


Hier ein zweiter Satzungstext des Verbandes aus dem Jahr 1925:

Die Unterlage wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der IG Polizei in der Weimarer Republik. (Siehe: https://www.facebook.com/IGPolizeiWeimarerRepublik) Das Original befindet sich dort im Sammlungsbestand.

Download der Satzung:


Update vom 22.08.2021, herral

Mitteilungsblatt der Reichsarbeitsgemeinschaft Deutscher Polizeibeamtenverbände aus der Weimarer Republik (1930)

Interessant wie sich die Gewerkschafts-/Polizeimeldungen gleichen. Es ging um:

– Urlaub (36 Kalendertage ab 21 Dienstjahre),
– Senkung der Beamtengehälter (wird abgelehnt),
– Stellenabbau in Hessen trotz kommunistischer Unruhen in Worms und Rüsselsheim,
– Ablehnung einer Nummerierung (Kennzeichnungspflicht) der Polizei in Berlin,
– Arbeitszeit (12 Std. Dienstschicht (ohne Tischzeit) zu 24 Std. Freischicht),
– Ärztliche Pflichtuntersuchungen (die wegfallen) ,
– Internationaler Polizeibesuch in Paris,
– Bildung eines Beirates beim Polizeiinstitut in Berlin
– Internationale Kriminalpolizeiliche Zusammenarbeit
– der Polizei-Dreibund gegen das Verbrechertum
– Höhe der Gewerkschaftsbeiträge

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