Living History in Hameln: Darsteller zu Besuch in der Polizeiausstellung im Kunstkreis Hameln.

Hameln, 12.09.2020: Wer am Samstag einen Blick in den Kunstkreis Hameln werfen konnte, sah dort fünf preußische Schutzpolizisten, einen Schutzmann der heutigen Zeit und zwei Zivilisten in heute seltsam anmutender Kleidung. Hintergrund war der Besuch zweier Reenactment-Gruppen in der Ausstellung „Freunde, Helfer, Straßenkämpfer – Die Polizei in der Weimarer Republik.“

Reenactment oder auch “living history” steht für die “Wiederaufführung“ oder Nachstellung konkreter geschichtlicher Ereignisse in möglichst authentischer Art und Weise. Geschichte soll erlebnishaft nachvollziehbar und verständlich gemacht werden. Es geht um eine besondere Form der Geschichtsvermittlung und -erläuterung, die möglichst realistisch und anschaulich sein soll.

So hat sich die Interessengemeinschaft „IG Polizei in der Weimarer Republik“ zum Ziel gesetzt, durch die historische Darstellung von Polizeibeamten der ersten deutschen Republik als „Museum zum Anfassen“ im persönlichen Gespräch Geschichte zu erklären. Ergänzend soll durch die Darstellung von Dokumenten, Exponaten und Bildern das Wesen der damaligen Ordnungsmacht und die Verbrechensbekämpfung der Zeit anschaulich nähergebracht werden. Als konkrete Personen werden hier staatliche Schutzpolizisten, kommunale Polizisten, Kriminalisten, aber auch angestellte Fotografen dargestellt, die konkret ihre Aufgaben, Uniformen oder Ausrüstungsgegenstände erläutern. Die Gruppe ist gewöhnlich auf Geschichtstagen oder im Rahmen von Museumsfesten mit eigenen Infoständen präsent.

Der Besuch in Hameln diente dem Kennenlernen zweier verschiedener Gruppen, der Fortbildung und dem Austausch untereinander. Es gab eine verlängerte Führung durch die Ausstellung und viele Gespräche. Dazu ein Ausflug in die Stadt zu Ereignisorten zur Zeit der Weimarer Republik, wie das Hotel Monopol oder die Verlagsräume der Niedersächsischen Volksstimme und der DEWEZET.

Fazit: Ein langer, ereignisreicher, spannender Austauschtag von Menschen untereinander, die Geschichte wichtig finden, lebendig werden lassen und informieren wollen.

Impressionen des Besuches: