Sammlung: Das Reichsbanner in Pyrmont – Quellendokumente

Hameln, 05.05.2024: Folgende Informationen zur Organisation bzw. Aktivitäten des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold für den Bereich Bad Pyrmont wurden gefunden. (Für weiterer Hinweise bin ich dankbar.)

Zeitung: „Das Reichsbanner“ vom 15.10.1924 zu einer Kundgebung in Bodenwerder mit Beteiligung von Reichsbannerkameraden u.a. auch aus Pyrmont.

Text: Braunschweig. Eine republikanische Kundgebung von imponierender Wirkung veranstaltete kürzlich die Weserstadt Bodenwerder. Tausende von Reichsbannerkameraden waren aus der Umgebung zur Stelle.» Aus Hannover, Pyrmont, Hameln usw. waren die Teilnehmer in einer sehr großen Anzahl festlich geschmückter Lastautos herangekommen. Die Orte Bodenwerder und Kemnade bildeten ein Meer von Schwarzrotgold, von Tannengrün und Blumen. Die Bevölkerung nahm begeisterte Anteilnahme. Der sächsische Polizeioberst Dr. Schützing sprach für die gefallenen Krieger, Landtagsabg. Volkland (Braunschweig) hielt die Festrede. Bei Einbruch der Dunkelheit durchzog ein fast endloser Fackelzug mit vielen Musikkapellen nochmals die Festorte

Quelle: https://www.reichsbanner-geschichte.de/media_zeitungen/media_zeitung/1924-10-15/1924-10-15_Beilage.pdf


Zeitung: „Das Reichsbanner“ vom 15.10.1925

Abschrift:

Er schämte sich der Landesfarben

In Pyrmont war ein „Vaterländischer Tag“. Selbstverständlich waren alle hohen und höchsten Herrschaften erschienen. Auch der ehemalige Erbprinz war anwesend. Natürlich prangte alles in den Farben schwarzweißrot. Plötzlich entdeckte der Erbprinz von Waldeck, so nennen sich die Herren noch, einen Herrn in seiner Nähe, der ein schwarzrotgoldenes Abzeichen trug. Aus die Frage des Herrn von Waldeck, warum er nicht auch

Schwarzweißrot trage, erwiderte der Träger der Reichsfarben:

„Ich bin ein Waldecker Kind und trage meine Landesfarben.“ (Diese sind nämlich schwarzrotgold.) Das Gesicht des Prinzen soll sich ziemlich in die Länge gezogen haben, doch hat man ihn bei der Veranstaltung nicht mehr gesehen. Sp.


https://de.wikipedia.org/wiki/Josias_zu_Waldeck_und_Pyrmont


Zeitung: „Das Reichsbanner“ vom 01.11.1925

Textabschrift: Pyrmont. Die hiesige Ortsgruppe feierte am Sonntag, dem 20. September, das erste Stiftungsfest im „Tivoli“-Saal, wozu sich eine große Anzahl Gäste eingefunden hatte. Nach dem mit Beifall aufgenommenen Prolog sowie Ansprache wurden das Bundeslied und das Deutschlandlied von den anwesenden Gästen begeistert gesungen. Freudig begrüßt wurde das Solisten-WaldHornOuartett bei seinem Erscheinen auf der mit den Reichsfarben, dem Reichsadler und Lorbeerbäumen geschmückten Bühne.
Die Vorträge fanden reichen Beifall. Auch für Tanzunterhaltung sorgte ein kleines Orchester. Es ist wohl jeder Besucher voll befriedigt in vorgerückter Stunde nach Haus gegangen mit dem Wunsch, recht bald wieder so genußreiche und schöne Stunden im Kreise republikanischer Freunde zu verleben.

Quelle: https://www.reichsbanner-geschichte.de/media_zeitungen/media_zeitung/1925-11-01/1925-11-01_Hannover.pdf


Zeitung: „Das Reichsbanner“ vom 15.09.1927

Abschrift:

Pyrmont. Am 11. August veranstaltete das Republikanische Friedenskartell Bad Pyrmont, bestehend aus dem Gewerkschaftskartell Bad Pyrmont, den Kameradschaften Pyrmont und Holzhausen des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und der Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft Bad Pyrmont eine Verfassungsfeier im Saale des „Zentralhotels“. Auf dem Vorstandstisch, der ebenso wie das Rednerpult mit den Reichsfarben Schwarz-Rot-Gold geschmückt war, waren die Bildnisse des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert und des jetzigen Reichspräsidenten v. Hindenburg aufgestellt. Die Feier begann mit dem Einmarsch schwarzrotgoldener Fahnen mit Musikbegleitung durch das Trommler- und Pfeiferkorps des Arbeiter-Turnvereins Holzhausen, wobei sich die Versammelten geschlossen von den Plätzen erhoben. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache und einem weitern Musikstück ergriff Herr Albert Heuer aus Hannover das Wort zu seiner Festrede. Zum Schluß der Rede sang die Versammlung stehend die dritte Strophe des Deutschlandliedes und
stimmte dann in das dreifache Hoch ein, das der Redner auf die deutsche Republik ausbrachte. — Frau Martha Römer trug darauf in künstlerisch vollendeter Weise Gedichte aus der chinesischen Kriegslyrik sowie ein Gedicht von Georg Herwegh vor, und einige Herren der Kurkapelle verschönten den Abend durch einige ausgezeichnet gespielte Streichquartette. Der hier zur Kur weilende Abgeordnete des Preußischen Landtags, Rürup, brachte darauf seine Freude zum Ausdruck, daß auch in Pyrmont so viele Männer und Frauen treu zur Republik ständen. Nach einem Schlußwort mit dem Dank an die Vortragenden und dem Gelöbnis, auch fernerhin fest zusammenzustehen, endete die eindrucksvolle Feier. —


Quelle: https://www.reichsbanner-geschichte.de/media_zeitungen/media_zeitung/1927-09-15/1927-09-15_Hannover-Braunschweig.pdf


Zwei Säumnisinfos:


Zwei Erwähnungen des Ortes:


Stand 05.05.2024

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