Ein Besuch der Ausstellung, sei allen sehr ans Herz gelegt. Sehr gut kann man hier eine Verständnis für die Entwicklung von Rolle und Aufgabe der Polizei in einer Demokratie, wie aber auch die Mechanismen der Zerstörung einer Demokratie erarbeiten.
Hintergrundinformationen:
Ausstellungsort ist das Städtische Museum Schloss Salder, welches ab dem 1. Juni 2021 wieder geöffnet hat.
Vom 12.06.2021 bis zum 15.08.2021 kann dann die Sonderausstellung zur Geschichte der Polizei in der Weimarer Republik besichtigt werden.
„Freunde, Helfer, Straßenkämpfer.“
Der pointierte Titel zeigt die Widersprüche auf, der sie sich als staatliches Machtinstrument 1918 bis 1933 gegenüber sah: Einerseits sollte die Polizei – anders als im Kaiserreich, als sie repressiv die Interessen der Obrigkeit vertrat – nun im Sinne der Bürgerinnen und Bürgern und als deren Freundin und Helferin agieren. Andererseits war sie in ihrer Rolle als Beschützerin des Staates zunehmend gefordert, diesen gegen gewalttätige Angriffe von links und rechts zu verteidigen. Hinzu kamen schwächende interne Machtkämpfe. So instrumentalisierten die Nationalsozialisten 1933 auch die Polizei, praktisch ohne Widerstand, für ihre Zwecke.
Die Ausstellung im Erdgeschoss des ehemaligen Kuhstalls reflektiert das Scheitern der ersten deutschen Demokratie und sensibilisiert damit für die nachfolgende Entwicklung bis in die Gegenwart, um so das hohe Gut der freiheitlichen Demokratie zu dokumentieren, die es von der Polizei zu schützen und zu verteidigen gilt.
Anhand von neun Themen, 25 Exponaten und Begleittexten wird die Geschichte der Polizei in der Weimarer Republik mit Schwerpunkt auf den Regionen des heutigen Niedersachsens anschaulich und vielfältig dokumentiert.
Ein eigener Abschnitt mit einer Auswahl interessanter Exponate beleuchtet die Verhältnisse im heutigen Stadtgebiet von Salzgitter, das damals teils zum Freistaat Braunschweig, teils zum Freistaat Preußen gehörte.
Konzipiert und realisiert wurde die Ausstellung „Freunde – Helfer – Straßenkämpfer“ von der Forschungsstelle für Polizei- und Demokratiegeschichte an der Niedersächsischen Polizeiakademie Nienburg – von Dr. Dirk Götting, Leiter der Forschungsstelle, und Barbara Riegger M. A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle. Der Fokus liegt auf Niedersachsen und auf den regionalen Polizeidirektionen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Im Museum gelten die aktuellen Regeln zu Hygiene, Abständen und Kontaktverfolgung.
Es kann zu Wartezeiten kommen.
Geführte Gruppenbesuche sind momentan nicht möglich.
Bitte informieren Sie sich zeitnah vor Ihrem Besuch im Museum über die aktuelle Situation.
Download Flyer:
Plakat als PDF:
„Die Ausstellung bietet die Gelegenheit zur Reflexion. Sie konfrontiert uns mit der eigenen Organisationsgeschichte. Wir erhalten Einblick in die Entwicklung einer bürgernahen Polizei in der ersten Deutschen Republik und erfahren die schleichende Vereinnahmung durch die aufkeimende NS-Diktatur. Wohin das führte, wissen wir heute. Daher ist es wichtig, sich dieser Gefahren bewusst zu sein“, so Polizeipräsident Pientka.
Weitere Infos unter https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/11554/4939247
Alle Infos zur Ausstellung in Salzgitter zukünftig unter #fhstraßenkämpfersz
Zuvor war die Ausstellung im Kunstkreis Hameln zu sehen: