Am Dienstag war der Tag der Personalvertretung im Kunstkreis Hameln. Vormittags tagte das Gremium des Polizeihauptpersonalrates der Polizei, welches sich ansonsten im Innenministerium in Hannover trifft. Die Beschäftigtenvertreter des höchsten Gremiums in der Polizei berieten zunächst hinter verschlossenen Türen aktuelle Tagesfragen und nahmen anschließend an einer Führung durch die Ausstellungen teil. Es folgte ein Austausch mit dem Kurator der Ausstellung Dr. Dirk Götting.
Impressionen:
Mir war es als lokalem Betreuer der Ausstellung wichtig zu unterstreichen, dass „Polizeischutz für die Demokratie“ auch bedeuten muss, dass die (Vertreter der) Demokratie sich schützend vor ihre Polizei stellen müssen. Bei der berechtigten Kritik an Teilbereichen des Handelns Einzelner droht derzeit die Dimension der Kritik aus dem Verhältnisrahmen zu rutschen. Eine demokratisch aufgestellte Polizei (-führung) wie auch die Verantwortlichen der Politik sollten das Selbstbewusstsein haben, sich schützend vor ihre Beamten zu stellen, wenn es in schwierigen Einsatzlagen zu leichten Verfehlungen kommt. Wer das Handeln des eigentlichen Täters und damit den Gesamtzusammenhang ausblendet, unterstützt die toxische Wirkung polarisierender Meldungen. Polizisten sind im Einsatz immer noch Menschen, die Emotionen haben und Fehler machen können. Das vieltausendfache empathische Handeln von Polizeibeamten im Alltagsgeschäft, z.B. bei schweren Verkehrsunfällen, lässt sich leider nicht spektakulär in kurzen Videoschnipseln festhalten.
Am Nachmittag berieten dann die Vorsitzenden der jeweiligen Bezirkspersonalräte den Sachstand und die Umsetzung des Strategiezieles zur Stärkung der demokratischen Widerstandskraft in Niedersachsen. Hier kam ein Fernsehteam vom NDR – Redaktion „Hallo Niedersachsen“ – mit dazu, welches die Führung durch die Ausstellung begleitete und Statements der Teilnehmer einfing.
Am späten Nachmittag besuchte der Oberbürgermeister der Stadt Hameln, Claudio Griese, den Kunstkreis. Er informierte sich über die Ausstellungsinhalte sowie den bisherigen Verlauf. Anschließend diskutierten wir aktuelle Ereignisse in der Stadt Hameln, wie z.B. die irritierenden Corona-Proteste im Umfeld der Testungen aufgrund der Verdachtsfälle am Albert-Einstein-Gymnasium.
Ein „Feierabendbier“ mit dem letzten Ausstellungsbesucher beschloss einen ereignisreichen Infotag.
Ralf Hermes, 23.09.2020