Nds. Ausstellungsreihe „Für Freiheit und Republik“ startet in Hildesheim

Hameln, 22.03.2024: Vom 25. März bis 10. April macht die Wanderausstellung „Für Freiheit und Republik – Das Reichbanner Schwarz-Rot-Gold im Kampf für die Demokratie 1924 bis 1933“ im Rathaus der Stadt Hildesheim, Markt 1, Station.

Alle Infos hier:

Die Ausstellung wurde von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin erstellt und dokumentiert mit ausdrucksstarken Fotos und Dokumenten den umfassenden Einsatz des Reichsbanners für die demokratische Republik während der Weimarer Zeit. Es werden die Hintergründe der größten, heute weitgehend vergessenen überparteilichen demokratischen Organisation der Jahre 1924-1933 erläutert. Ihr standen als Gegner Nationalsozialisten, Monarchisten und Kommunisten gegenüber.

Ziel der Ausstellung ist es, unter dem Motto #genauhinsehen und #wissenwaswar, ins Gespräch zu kommen und auf die Gefahren von rechts und links für die Demokratie in Vergangenheit und Gegenwart aufmerksam zu machen.

Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer hat die Schirmherrschaft übernommen. Weitere Kooperationspartner sind die Polizeiinspektion Hildesheim mit der Initiative „Polizeischutz für Demokratie“, die Regionalgruppe Hildesheim des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ und der Kreisverband Hildesheim des Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB).

Die Ausstellung wird am Montag, den 25. März um 17 Uhr eröffnet und ist bis zum 10. April 2024 montags bis freitags in der Zeit von 07.30-18 Uhr zu besichtigen.

Der Eintritt ist frei.


Öffentliche Führungen:

Mittwoch, 27.03.2024, 11.00 Uhr und 16.00 Uhr

Mittwoch, 03.04.2024, 13.00 Uhr und 15.00 Uhr

Mittwoch, 10.04.2024, 13.00 Uhr und 15.00 Uhr

Jeweils mittwochs können außerhalb der o.g. Zeiten auch individuelle Gruppenführungen vereinbart werden.


Kontakt für Rückfragen/Anmeldungen: Ralf Hermes, Regionalsprecher des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. unter 0176-47764415 oder per Mail ralf.hermes@reichsbanner.de


Informationen auch auf der Internetseite: https://www.reichsbanner.de/reichsbanner-heute/landesverbaende/hamburg/veranstaltungen/archiv/2024/wanderausstellung-in-hildesheim/   

Homepagemeldung der Stadt Hildesheim: https://www.stadt-hildesheim.de/portal/meldungen/wanderausstellung-fuer-freiheit-und-republik-im-hildesheimer-rathaus-900002611-33610.html?rubrik=900000003

Pressemitteilung der Polizeiinspektion Hildesheim zur Ausstellungseröffnung: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57621/5739396  



Motto: #genauhinsehen – #WissenWasWar

Leitmotiv der Ausstellungsreihe in Niedersachsen soll die Aufforderung zum aufmerksamen/kritischen Hinsehen sein.  #genauhinsehen

Oftmals trügt der erste Eindruck.

  • Der Begriff „Reichsbanner“ hat nichts mit Reichsbürger oder Nationalismus zu tun. In die heutige Zeit übersetzt, bedeutet der Begriff schlicht „Bundesfahne“.  
  • „Schwarz-Rot-Gold“ waren in der Weimarer Republik (wie auch heute) die Farben für eine freiheitliche, liberale Demokratie. Unter diesen Farben versuchten vor 100 Jahren Menschen die junge Republik gegen links- wie rechtsextreme Gruppierungen und Parteien zu schützen,

Desinformationskampagnen, extreme Polarisierung und fehlender Einsatz für die Werte unserer Demokratie sind Probleme, die auch heute wieder Sorgen machen.

Der Aufstieg demokratieablehnender Kräfte, von Querdenkern, Reichsbürgern und Extremisten stellt zusammen mit einer unsachlichen Polarisierung ein Risiko für unsere liberale Gesellschaft dar. Ein Blick auf Europa und die Welt zeigt, dass akuter Handlungsbedarf besteht.


Ziel: Gemeinsam für Demokratie in Niedersachsen

Gute Arbeit auf allen Ebenen stärkt das Vertrauen in staatliches Handeln. Vernünftig-sachliche Informationen, miteinander reden und deutlich aufzeigen, wohin Entwicklungen führen können bzw. schon einmal geführt haben, sind die Ziele des Ausstellungsprojektes.

Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold zur Zeit der Weimarer Republik soll Anlass für Gespräche über Freiheit und Schutz unserer Demokratie heute sein. Der Aufschwung, wie der Niedergang der Verteidiger der Weimarer Republik, soll Menschen sensibilisieren und motivieren, heute etwas für den Schutz unserer Demokratie zu tun.


Hanna Naber, Landtagspräsidentin

Wir freuen uns sehr, dass die Niedersächsische Landtagspräsidentin Frau Naber die Schirmherrschaft für das Ausstellungsprojekt auf Landesebene übernommen hat.


Grußwort: Für Freiheit und Republik!“ Das Reichsbanner  Schwarz-Rot-Gold im Kampf für die Demokratie 1924 bis 1933

Portrait von Hanna Naber, Präsidentin des Niedersächsischen Landtags (Foto Florian Müller)

Eine Ausstellungsreihe in Niedersachsen im Jubiläumsjahr 2024

Hunderttausende Menschen gehen seit Anfang des Jahres auf die Straßen, überall in Deutschland. Ganz unterschiedliche Menschen, die gemeinsam ein Ziel eint: Sie stehen auf für die Demokratie und unser Grundgesetz, gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus.

Mit dieser Überzeugung übernehme ich als Landtagspräsidentin gerne die Schirmherrschaft für die Ausstellungsreihe „Für Freiheit und Republik„, die das 100. Jubiläum des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, Bun

d aktiver Demokraten e.V., bei uns in Niedersachsen in mehreren Städten würdigt. Die überparteiliche Schutzorganisation, getragen von Sozialdemokraten, dem katholischen Zentrum und den Liberalen, zeigte ab 1924 im wahrsten Sinne des Wortes Flagge für die noch junge Republik und ihre Verfassung. Sie verschaffte ihr Rückhalt und Unterstützung und zwar in einer Zeit, in der die Demokratie von Staatstreichen, Massenarbeitslosigkeit und extremen Kräften sowohl von links, als auch von rechts bedroht wurde.

Über drei Millionen Menschen schlossen sich dem Reichsbanner in den 1920er-Jahren an, ein beeindruckendes Zeugnis einer Massenbewegung für Demokratie und Republik.

Geschichte wiederholt sich nicht, aber es gibt durchaus Parallelen: eine wachsende Aufsplitterung der Parteienlandschaft, Resignation und Frust in Teilen der Bevölkerung und erstarkende politische Kräfte, die unseren freiheitlichen Rechtsstaat zunehmend in Frage stellen. Die Weimarer Republik ging nicht an der Stärke ihrer Feinde zugrunde, sondern an der Schwäche ihrer Anhänger – ein Narrativ, das oft erzählt wird. Doch diese Sichtweise übersieht die Existenz und das Engagement der vielen, heute oftmals namenlosen Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Demokratie und für die noch junge, krisengebeutelte Republik eingesetzt haben. Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold steht für jene, die aufstanden und kämpften, auch wenn sie am Ende gegen den Terror und die Skrupellosigkeit der Extremisten, allen voran die brutalen Übergriffe der Nationalsozialisten, nicht bestehen konnten.

Die Ausstellungsreihe „Für Freiheit und Republik“ erinnert daran, dass es in der Vergangenheit starke demokratische Bewegungen gab, die sich gegen die Feinde der Freiheit stellten. Sie mahnt uns, aus der Geschichte zu lernen und die Bedeutung von aktivem Engagement für unsere demokratischen Werte im Hier und Jetzt zu erkennen. Demokratie ist eben keine Selbstverständlichkeit.

Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, diese besondere Ausstellung zu besuchen und sich mit der größten demokratischen Bewegung der Jahre 1924 bis 1933 auseinander zu setzen. Der Auftrag des alten Reichsbanners ist zeitlos, aktueller denn je und kann zu einer bewussten Positionsbestimmung in der Gegenwart beitragen.

Sich auf das Gemeinsame zu besinnen und den öffentlichen Raum niemals den Feinden der Demokratie zu überlassen, war und ist die zentrale Botschaft des Reichsbanners, verkörpert durch die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold und unsere gemeinsamen Werte von Einigkeit und Recht und Freiheit. Gestern, heute und in Zukunft.

Ihre Hanna Naber, Hannover, 22.02.2024



Siehe auch:

Impressionen vom Aufbau der Ausstellung:

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