Hameln, 04.02.2024: Beim Lesen und Betrachten bekommt man einen Schreck. Mit dem Wissen von heute überrascht so manches politisch satirisches Bild von vor 100 Jahren ob der Weitsicht. #wissenwaswar
„Lachen links. Das republikanische Witzblatt“ war eine Satirezeitschrift, die die SPD durch ihren Parteiverlag, den Dietz-Verlag, in der Zeit der Weimarer Republik von 1924 bis 1927 herausgegeben hat.
Dank eines Digitalisierungsprojektes der Universitätsbibliothek Heidelberg sind die Ausgaben digital verfügbar.
https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lachenlinks
Link zur Ausgabe 1924: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/lachenlinks1924
Für einen Einblick in die Zeit, aber auch als Mahnung für heute hier einige ausgewählte Zeichnungen und Karikaturen, die zwecks politisch/historischer Bildung in unregelmäßigen Abständen auf über den Mastodonaccount
https://hameln.social/deck/@republikpolizist
geteilt werden.
Hier eine Zusammenstellung, ergänzt mit Informationen zu den Zeichnern, die ich regelmäßig aktualisieren werde.
Ausgabe Nr. 1 vom 11.01.1924:
Zum Zeichner Karl Höltz: Der 1899 geborene Karikaturist und Illustrator Karl Holtz studierte an der Berliner Kunstgewerbeschule bei Emil Orlik und Ludwig Sütterlin und veröffentlichte bereits 1916 im „Ulk“ eine erste Zeichnung. Während der Weimarer Republik zeichnete er für verschiedene Zeitschriften, nicht zuletzt für bedeutende Magazine mit einer linken Ausrichtung. Bekannt wurde Holtz vor allem durch seine Titelseiten für die satirische Zeitschrift „Lachen links“, die zeitweise anstelle des sozialdemokratischen Magazins „Der wahre Jakob“ erschien. Aufgrund diverser gegen den Nationalsozialismus gerichteten Karikaturen bekam Holtz 1934 ein Berufsverbot als Pressezeichner. In der DDR konnte er als Illustrator in den 1960er Jahren wieder Fuß fassen, obwohl er zunächst sieben Jahre wegen einer in der Schweiz erschienenen Stalin-Karikatur eingesessen hatte. Holtz starb 1978 in Potsdam. (Quelle)
Wickipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Holtz
Ausgabe Nr. 2 vom 18.01.1924:
Zum Zeichner Hermann Abeking: „Der Beginn des Nationalsozialismus und die einsetzenden Verfolgungen führten zu einem inneren Rückzug Abekings, seine Gesundheit verschlechterte sich zunehmend, er starb 1939 an Altersschwäche.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Abeking
Der gemästete Schmussolini. Zeichnung von Fitz Wolff ((1897–1946), deutscher Grafiker, Journalist und Herausgeber)
Zeitungsnotiz: „In Landsberg (wo Hitler inhaftiert ist) türmt sich ein ganzes Warenlager von Spenden an Lebensmitteln usw.“
Hitler: Herrgott, wenn ich weiter so zunehme, dann komme ich überhaupt nicht mehr aus meiner Zelle raus!
Ausgabe Nr. 3 vom 25.01.1924:
„Sein Weg“. Zeichnung von Willibald Krain
Wer führte uns herrlichen Zeiten entgegen…
Zeichnung von Heinrich Zille
Der Wochenlohn „Wat, zehn Mark die janze Woche?“ – „Ja, und von morjen ab zwee Stunden länger Arbeet!“ – „Armet Kind, det ooch noch!“ – „Er hat jesagt, er käme uns entjejen, je länger wir arbeeten däten, sesto weniger Jelejenheit hätten wir, Geld auszujeben!“
Stand 19.08.2024