Hameln, 03.01.2023: Geschichtswissen kann man an der Universität oder in den Schulräumen weitergeben. Geschichtswissen kann man über Reenactment (Wiederaufführung, Nachstellung) vermitteln. Beides hat seine Berechtigung und dient, ernsthaft betrieben, dem Ziel, aus der Vergangenheit Schlussfolgerungen für heute zu vermitteln. Frank gehörte zur Gruppe der historischen Darsteller der Polizei in der Weimarer Republik.
Er beschäftigte sich intensiv und ernsthaft mit der Geschichte und nutzte sein Wissen für eine möglichst authentische Darstellung u.a. auch eines Polizeibeamten in der Weimarer Republik. Als Bundeswehrsoldat setzte er sich beruflich für die Sicherheit unseres Landes ein, hier auch in Auslandseinsätzen. Über das gemeinsame Interesse an der Geschichte der Polizei in der Weimarer Republik fanden wir Kontakt. Ich (und auch diese Seite hier) profitierte von Franks Fachwissen, seiner Leidenschaft für die Geschichte und für Details. Es entstand ein kontinuierlicher Wissensaustausch und darüber auch persönliche Freundschaft. Frank erreichte durch seine freundliche, verlässliche und kompetente Art Menschen. Humorvoll, hilfsbereit, kritisch und korrekt.
Am Freitag mussten wir Frank die letzte Ehre erweisen. Er verlor seinen kurzen, aber heftigen Kampf mit dem Krebs und wurde nur 40 Jahre alt. Der Beisetzung am 03.02.2023 wohnten eine Vielzahl von Kameradinnen und Kameraden der Bundeswehr und Freundinnen und Freunde auch der Geschichts-/Reenactment Szene bei.
Vor allem seiner Frau und seinen Eltern, aber auch den Menschen, denen Frank nahe stand, kann man nur Kraft wünschen, den Schicksalsschlag zu verarbeiten. Ich bin mir sicher, Frank hätte sich über die große Anteilnahme gefreut. Uns bleibt es die Erinnerung zu bewahren an einen Menschen, der in positiver Art andere anleitete, anführte und weiterbrachte. So meine Wahrnehmung und ich werde Frank nicht vergessen. Es war mir eine Ehre.
Ralf Hermes, Hameln, 04.02.2023