Die Königlich Preußische Landgendarmerie war von 1812 bis 1918 die Gendarmerie des Königreichs Preußen. Bis zur Gründung der preußischen Sicherheitspolizei 1919 war das Korps nach den Gendarmerien von Bayern und Sachsen mit 1918 gut 5.500 Gendarmen die größte Polizeitruppe des Kaiserreichs, wenn auch zahlenmäßig schwächer als die Königliche Schutzmannschaft Berlin mit rund 7.000 Beamten und die Schutzmannschaft Hamburg mit rund 6.000 Beamten. Die preußische Gendarmerie war militärisch organisiert und Teil der Armee. Im Krieg gegen Frankreich 1870/71 und im Ersten Weltkrieg 1914/18 stellte sie den Kern der Feldgendarmerie. „Landjäger / Verband Preußischer Landjägerbeamten e.V. (Informationssammlung)“ weiterlesen
Auf dem Gelände der Polizeidirektion Hannover stehen im nichtöffentlich zugänglichen Teil hinter dem Gebäude der ehemaligen Kriegsschule zwei recht stark verwitterte Gedenksteine.
Der eine erinnert an Gefallene aus dem Jahr 1871.
Der zweite Stein, ein weitgehend unbearbeiteter Findling hat die Inschrift: „Gedenkstein – Hintergrundinformationen gesucht“ weiterlesen
Stand: 1930 und eine PDF-Version von 1925 neu hinzugefügt (22.08.2021)
Auszüge:
Programm des Verbandes Preußischer Polizeibeamten e.V.
Gewerkschaftliches. – Der Verband Preußischer Polizeibeamten vertritt die nach seinen Satzungen zu verwirklichenden Forderungen im Sinne der unabhängigen Berufsvertretung. In allgemeinen Beamtenfragen wirft der Verband gemeinsam mit dem DBB. und in allen Fragen grundlegender wirtschaftlicher Bedeutung ist ein Zusammenarbeiten mit den Großorganisationen der gesamten Arbeitnehmerschaft zu erstreben. Der Zusammenschluß und die Tätigkeit des Verbandes erfolgt auf parteipolitisch neutraler Grundlage. Religiöse und konfessionelle Bestrebungen gehören nicht zu den Aufgaben des Verbandes.
Stellung der Polizei im Staat. – In der Polizei sieht der Verband das Instrument des Staates zur Erhaltung der Staatsordnung und Durchführung der dem Staat obliegenden weiteren Aufgaben. Mit dem Bekenntnis zur demokratischen-republikanischen Staatsform verbindet der Verband das Bestreben, seine Mitglieder in diesem Geist zu festigen.
Aufbau der Polizei. – Der dienstliche Aufbau der Polizei muß sich der Staatsform anpassen. Der Zentralisation muß durch Dezentralisation entgegengewirkt werden. Die wirkliche Volkspolizei verhütet die Bildung des Polizeistaates. Der Einfluß des Staates auf die Einrichtung und Tätigkeit der kommunalen Polizeiverwaltungen ist zu sichern.
Beamtenrechtsstellung. – Die Rechtsstellung der Polizeibeamten hat dem allgemeinen Beamtenrecht zu entsprechen. Die Sicherung der Anstellung ist infolge ihrer Einwirkung auf das Dienstverhältnis nur durch Schaffung und Erhaltung des Berufsbeamtentums auf öffentlich-rechtlicher grundlage bei der Polizei gegeben. Der Aufstieg zu allen Stellen des Polizeidienstes ist bei nachgewiesener Befähigung jedem Polizeibeamten zu ermöglichen. Das Polizeibildungswesen ist den gesteigerten Bedürfnissen entsprechend auszugestalten. Um auch im Staatsinteresse wirken zu können, sind der Polizei Beamtenvertretungen einzuräumen, die in ihrem Aufbau und in ihrer Zuständigkeit die Erfassung und Mitarbeit aller Polizeibeamten sichern.
Wirschaftliches. – …
Heftseiten als Bildergalerie:
Hier ein zweiter Satzungstext des Verbandes aus dem Jahr 1925:
Die Unterlage wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der IG Polizei in der Weimarer Republik. (Siehe: https://www.facebook.com/IGPolizeiWeimarerRepublik) Das Original befindet sich dort im Sammlungsbestand.
Das Spiel „Der gute Schupo“ (Erstveröffentlichung 1926 in der Weimarer Republik), wurde in den in den fünfziger Jahren neu aufgelegt. Diesmal mit einem modernisiertem Deckelbild.
Buchvorstellung Band 10 aus der Reihe: „Die Polizei in Einzeldarstellungen“ von Dr. W. Abegg – 1926
Erster Abschnitt.
Entstehung und Entwicklung der Polizeiuniform
„Unter Polizei verstehen wir heute die Gesamtheit aller jener Anstalten, durch welch die Obrigkeit im Staate für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu sorgen pflegt. Gleicht der Gesetzgeber dem Kopf, so kann man sie Arm und Hand nennen; erst durch ihr gemeinsames handeln bilden sie zusammen die Regierung, ohne deren Bestehen wir uns ein geordnetes Staatswesen nicht vorzustellen vermögen. Der moderne Mensch erwartet vom Staat, daß er Wohlfahrt und Sicherheit „Polizei und Mode – von Max von Boehn“ weiterlesen
Internationale Beziehungen zwischen Polizeiorganisationen, wenn auch nur in sehr loser Form, bestanden bereits vor dem Kriege. Der holländische Allgemeene Bond von Politiepersoneel hat bereits 1908 zu dem Kongreß der belgischen Polizeibeamten in Gent einen Vertreter entsandt. 1909 ließe sich die Holländer durch eine Abordnung auf dem Kongreß der französischen Polizisten in Paris vertreten. Als sich 1913 die preußischen Schutzleute organisierten, dabei auf den Widerstand ihrer Behörden stießen und dadurch die Öffentlichkeit auf die Bestrebungen aufmerksam gemacht wurde, traten die Holländer auch mit Deutschland durch ein Sympathieschreiben an den Führer der Schutzmannsbewegung in Verbindung. Durch den Weltkrieg zerrissen die Fäden. „Über die Anfänge einer internationalen Polizeiorganisation der Gewerkschaften/Verbände:“ weiterlesen
Vorschriften über die Rechtsverhältnisse der Beamtenschaft gegenüber dem Staat und die Formen ihrer Wahrnehmung sind seit langem heiß erstrebtes Ziel der Beamten.
Die größte preußische Beamtenschaft, die Polizeibeamtenschaft, hat ihre Wünsche seit Jahren in der Hoffnung zurückgestellt, dass eine reichsrechtliche Regelung des Beamtenrechts erfolge. Diese Hoffnung hat sich bisher nicht verwirklicht. Ihre Erfüllung ist noch nicht abzusehen. Der Herr Minister des Innern hat sich daher entschlossen, für die Schutzpolizei in einem Erlasse über die Beamtenausschüsse in der Schutzpolizei eine vorläufige Regelung auf einem wichtigen Gebiet des Beamtenrechts vorzunehmen. Dieser Erlass gibt den Beamten einer Hoheitsverwaltung zum ersten Male ein bis ins einzelne ausgearbeitetes Recht zur Wahrnehmung ihrer speziellen Interessen. „Über die Anfänge der Personalratsarbeit der Polizei: Beamtenausschüsse der Schutzpolizei“ weiterlesen
„Gustav Noske – Erlebtes aus Aufstieg und Niedergang einer Demokratie“
Bollwerg – Verlag – Karl Drott – Offenbach-Main
Veröffentlicht: 1947
Zur Person:
Gustav Noske,
geboren am 9.7.1868 in Brandenburg / Havel, wirkte bereits in sehr jungen Jahren in der sozialistischen Arbeiterbewegung. Obwohl gelernter Korbmacher, trat er 1896 Königsberg / Ostpreussen mit Otto Braun in die Redaktion der Sozialdemokratischen Zeitung ein. 1903 ging er zu der Chemnitzer „Volksstimme“, wo er, zuletzt als Chefredakteur, bis 1918 arbeitete. 1906 wurde er in den Reichstag gewählt. Wären des ersten Weltkrieges war er auch Kriegsberichterstatter. 1918 wurde er von der Reichsregierung zur Wiederherstellung der Ordnung nach Kiel beordert und übernahm das Amt eines Gouverneurs. Nach der Revolution wurde er Mitglied des Rates der Volksbeauftragten. Im Januar 1919 warf er als Oberbefehlshaber der Reichswehr den Spartakisten Aufstand nieder, worauf seine Ernennung zum Reichswehrminister folgte. Ab 1920 war er Oberpräsident der Provinz Hannover. 1933 verließ er dieses Amt. Seitdem lebt er in Frankfurt am Main als Privatmann. 1939 wurde er erstmals in Haft genommen, später wieder freigelassen. Die Gestapo verhaftete ihn erneut im Jahre 1944 und er war bis zum Schluss des zweiten Weltkriegs in Gefängnissen und Konzentrationslagern in Frankfurt am Main Fürstenberg und Berlin. Er war wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt und entging nur durch das Eindrücken der Alliierten dem Strang. „Gustav Noske“ weiterlesen