Infosammlung:
1925 spaltete sich nach Diskussion um elementare gewerkschaftliche Grundrechte der „Allgemeine Preußische Polizeibeamten-Verband“ (Bednareck-Verband), (APP) vom 1923 gegründeten Zusammenschluss kommunaler und staatlicher Polizeibeamter, den „Verband Preußischer Polizeibeamter“ (Schrader-Verband) ab. Der „Betnareck-Verband“ galt als ausgesprochen sozialdemokratisch geprägt und unterhielt gute Beziehungen zu der Landesregierung. Obwohl er zahlenmäßig dem Schrader-Verband deutlich unterlegen war, hatte er auf Grund seiner politischen Verbindungen großen Einfluss.
Quelle: GdP-Geschichte (https://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/de_beamten-polizeigewerkschaften–entwicklung-vom-kaiserreich-bis-zum-ende-der-weimarer-republik)
Unter den Führsprechern des Verbandes befanden sich Innenminister Grzesinski, Staatssekretär Abegg, Ministerialdirektor Klausener, Ministerialdirektor van den Bergh, Polizei-Vizepräsident Dr. Weiß, Schupo-Kommandeur Heimannsberg sowie zahlreiche Abgeordnete des preußischen Landtags. Im Mai 1931 schloss sich dann der kleinere, aber politisch profiliertere Betnarek-Verband wieder mit dem Verband Preußischer Poliizeibeamten zusammen. Diese Zusammenschluss mit dem Schrader-Verband – nun die stärkste Vereinigung mit einer bedeutend klareren, demokratischen Zielsetzung – bezeichnete Carl Severing als „eine geschlossene Zusammenfassung fast aller Beamten der Polizeiexekutive in einer betont radikal-republikanischen Organisation“.
Quelle: Die Berliner Polizei in der Weimarer Republik
Dem „Betnareck-Verband“ gelang es bis Ende 1925 6.O71 Beamte zu organisieren und konnte bei den Berliner Beamtenausschußwahlen 1929 ca. 20% der Stimmen auf sich vereinigen, ohne die Monopolstellung des „Schrader-Verbandes“ letztlich in Frage zu stellen.
Quelle: http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/tit00205/00205b09.htm
Ralf Hermes, 09.02.2020
Bericht der Vossischen Zeitung vom 18. 04.1928:
Tagung des Allgemeinen Preußischen Polizeibeamtenverbandes
Vertretertag. Versammelt wurde sich unter den mit schwarz-rot-goldenen und schwarz-weißen Fahnen geschmückten Saal. Der Verbandsvorsitzende Betnarek führte aus: Der Allgemeine Preußische Polizeibeamten-Verband fühle sich als eine bewußt republikanische Organisation, deren Mitglieder nicht nur durch ihren Eid, sondern mit dem Herzen der Republik verbunden und bereit seien, die Republik mit allen Kräften zu verteidigen und zu festigen.
Siehe auch:
Ein Gedanke zu „Infosammlung zum „Allgemeinen Preußischen Polizeibeamtenverband“ (Bednareck-Verband)/(APP)“