Polizeimeldungen am 23.10.1928 u.a. Einsatz gegen Militarismus in der Schupo und vielfältige Angriffe gegen Polizeibeamte

Der Vorstand des Preußischen Beamtenbundes hat einstimmig beschlossen, beim Ministerpräsidenten Braun wegen der „Überspitzung und Übertreibung des Autoritätsprinzips in der Schutzpolizei“ vorstellig zu werden. Diese sei zweifellos durch eine starke militaristische Einstellung eines großen Teils der Polizeioffiziere Preußens hervorgerufen“. Es wird eine Novelle zum Polizeibeamten-Gesetz vorgeschlagen, durch die die jetzt geltenden Bestimmungen über fristlose Entlassung, Entlassung wegen Ungeeignetheit und Übertragung der Dienststrafgewalt auf die Offiziere geändert werden soll. Anlass waren Vorkommnisse an Polizeischulen. In einem Fall sind junge Polizei-Anwärter in einer Weise behandelt worden, die an Ausschreitungen des Rekruten-Drills im kaiserlichen Deutschland erinnerten. (Ein Polizei-Hauptwachtmeister hatte die Stiefel von 20 Polizei-Anwärtern mitten in der Nacht aus dem dritten Stock der Braunschweigischen Polizeischule auf den Hof herabgeworfen, dann die Beamten geweckt und sie wieder heraufholen lassen.)


Wie schwer der Dienst der Polizei in der Praxis in der Weimarer Republik war, zeigen die nachfolgenden Meldungen vom gleichen Tag:

Blutige Nacht in Köln als PDF:

Zusammengestellt: Ralf Hermes, 08.02.2020

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