Mitgliedsbuch Verband Preuß. Polizei-Beamten E.V.

Dieses Mitgliedsbuch hatte ich von dem Sohn eines Polizeibeamten erhalten und an das Polizeimuseum Niederachsen weitergegeben. Es ist jetzt Teil der Ausstellung „Freunde – Helfer – Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik“

Hier die Hintergründe:

Ausgestellt am 26.10.1925 mit der Nr. 41403 für Herrn Polizei Betr. Ass. Heinrich Kohlmeyer, geboren am 8.5.1892 in Engern, Wohnort Herzberg/Elster. Der Vorstand: Schrader /Vorsitzender, Pohlmann/Schriftführer, Müller/Schatzmeister.

Auch ein Foto vom Kollegen Kohlmeyer ist vorhanden:

Anhand der eingeklebten Beitragsmarken ist die Mitgliedschaft vom September 1925 bis Juli 1933 nachvollziehbar. Im August erfolgte noch eine Abzeichnung mittels Namenskürzel.

Ab Mai 1928 bis April 1931 ist ein Stempel der Ortsgruppe Bad Pyrmont erkennbar. Danach nur noch eine unverändertes Namenszeichen.

Hier der vollständige Ausweis:

Ausschnittbilder:

Im Mitgliedsbuch eingelegt war eine Quittung aus Holzminden vom 5.1.1952 welches wohl der erste Mitgliedsbeitrag der Fortführung in der Gewerkschaft der Polizei war.

Diese Mitgliedsausweis wird in der Ausstellung „Freunde – Helfer – Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik“ wie folgt präsentiert:

„Das Mitgliedsbuch des Verbandes Preußischer Polizeibeamter gehörte Heinrich Kohlmeyer. Mit den eingeklebten Beitragsmarken wurde die Mitgliedschaft nachgewiesen. Die letzte Marke wurde für Juli 1933 eingeklebt. Für August 1933 zeigt nur noch das Kürzel des Kassenwarts, dass der Mitgliedsbeitrag bezahlt wurde. Die beiden Monate Juli und August 1933 markieren das Ende der unabhängigen Polizeigewerkschaften. Die Nationalsozialisten ließen nur noch den von ihnen kontrollierten „Kameradschaftsbund Deutscher Polizeibeamter“ zu. So endete auch Kohlmeyers Mitgliedsbuch. Offensichtlich behielt er es dennoch. die beiliegende Quittung fand sich im Buch. Sie stammt von 1952 und belegt die Beitragszahlung an die neu gegründete „Gewerkschaft der Polizei“ – die Nachfolgerin des Verbandes Preußischer Polizeibeamter in der Bundesrepublik.“ (Ausstellungstext)

Zusammen mit diesem Mitgliedsbuch wurde zudem ein Heft Anstellungsschein für den Unterbeamtendienst für den Kanonier Heinrich Kohlmeyer übergeben. Hier wird dem Heinrich Kohlmeier als Kanonier vom Feld-Artillerie-Regiment No 58 eine aktive Militärdienstzeit von 1 Jahr 529 Monaten bescheinigt. Der Inhaber bezieht eine Militärrente von 15 Mark monatlich. Alter 19 11/12 Jahre. Kohlmeyer war vom 17 Juli bis 30. November 1914 in (unleserlich) Verwaltung als Polizeisergeant für den (unleserlich) auf Probe angestellt. Er ist freiwillig ausgeschieden. Wittenberge, den 30. November 1914 – Der Magistrat

Als letztes noch der Mitgliedsausweis für die Fürsorgekasse der Polizeibeamten im Regierungsbezirk Hildesheim vom 13.02.1947

Sämtliche Unterlagen wurden dem Polizeimuseum Nienburg übergeben.

Ralf Hermes, 03.08.2019

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