Hameln, 17.05.2021: Folgende Aufnahmen erreichten mich aus Ostafrika. Dort wurde das Gerät in einer Kirche gefunden. Wer Informationen über die Zweckbestimmung /Datierung des Gerätes hat, mag sich bitte melden.
https://republikpolizei.de/?s=wira
Update 17.05.2021:
Aufgrund des Beitrags erreichte mich die Hinweises, dass es sich bei dem Geräte um einen Phonograph oder auch Parlograph handelt.
Siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Phonograph
https://grammophon-platten.de/page.php?181
Konkreter noch um ein Parlograph, als frühe Form eines Diktiergerätes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Parlograph
http://www.earlyofficemuseum.com/dictating_machines.htm
Herzlichen Dank an alle Hinweisgeber.
Ralf Hermes, 17.05.2021
Nachtrag – Geschichte am Rande: Die Fotos von dem Gerät stammen aus Ostafrika. Dort war es bei Aufräumarbeiten in einer Kirche gefunden worden. Die Frage war auch, wozu es dort wohl verwendet worden war.
Durch Zufall bin ich dann auf folgenden Bericht in der Zeitung „Die Woche“ vom 01.11.1930 gestoßen:
Leseabschrift:
Für die tönende Bibliothek – Tonaufnahme in Arabien
Die vergleichende Musikwissenschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die musikalischen Äußerungen der nichteuropäischen Völker zu sammeln und wissenschaftlich zu untersuchen. Die tausendfältigen Regungen menschlichen Lebens spiegeln sich nirgends so klar und deutlich wider wie in der Musik der Primitiven, bei der man natürlich auf Kunstwerke großen Stils von vornherein verzichten muß. Dafür haben wir es aber mit einer Musik zu tun, die heute kaum anders ist als zu vorgeschichtlichen Zeiten. Viele Hirtengesänge in den Wüsten Asiens und Arabiens sind Reste altertümlicher Musikübung, die sich Jahrtausende hindurch erhalten hat. Die Musik aller Primitiven steht in engem Zusammenhang mit ihrem sonstigen Leben und ihren Beschäftigungen. So erstreckte sich auch das Material meiner Arbeiten in Arabien auf ein musikalisches Schaffen, das ohne innere Notwendigkeit, ohne Zusammenhang mit dem Volksganzen nicht denkbar ist. Und hier zeigen sich auch sofort die Schwierigkeiten, die bei der Zusammenarbeit mit den Eingeborenen entstehen. Man kann diese oft gar nicht oder nur sehr schwer dazu bewegen, sich vor einen Apparat zu setzen und nun auf Befehl ihre musikalischen Empfindungen, die zu sehr mit ihrem sonstigen Fühlen und Handeln verbunden sind, preiszugeben. Seit den neunziger Jahren sind an amerikanischen Universitäten, dann in Wien und zuletzt in Berlin am Psychologischen Institut für Musik Phonogrammarchive errichtet worden. Die von den Forschungsreisen heimgebrachten Walzen werden nach Herstellung einer galvanischen Kupfermatrize in Wachs nachgegossen. Nach diesen Abzügen können die wissenschaftlichen Untersuchungen vorgenommen werden, deren Ergebnisse dann zum größten Teil in den „Sammelbänden der Internationalen Musikgesellschaft“ veröffentlicht werden. Hans Helfritz
Über den Autor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Helfritz_(Komponist)
http://www.hanshelfritz.de/englishversion/index.html
Ralf Hermes, 18.05.2021
Es handelt sich um einen Phonographen. Diese Geräte können je nach Schalldose Aufzeichnen oder Abspielen. Trägermedium waren für die Aufnahme wiederbeschreibbare Wachswalzen. Vor der erneuten Aufnahme musste die beschriebene Wachschicht abgeschliffen werden. Diktiergeräte dieser Zeit hatten dazu eine spezielle Vorrichtung. Erfinder des Phonographen war Edison.
M.E. fehlt zu dem Gerät der Schalltrichter oder eine Art „Hörschlauch“ ähnlich wie bei einem Stethoskop.
Vielen Dank, ich werde den Artikel entsprechend ergänzen / verändern. Freundliche Grüße aus Hameln.