Schießerei am Hermannplatz – Bericht des Berliner Lokal-Anzeiger vom 1. Mai 1929. Zwei Polizeibeamte verletzt.

Der Berliner Lokal-Anzeiger berichtet über die Auflösung mehrere Demonstrationszüge. Auszüge aus dem Artikel:

„Die Kommunisten scheinen ihre Absicht, diesmal mit Gewalt die Straße erkämpfen zu wollen, wahrzumachen. Trotz aller von der Polizei angekündigten Maßnahmen sind sie gestern Abend dazu übergegangen, der Polizei mit Waffengewalt Widerstand zu leisten. Am Hermannsplatz sammelten sich in später Abendstunde ein Zug von etwa tausend Personen an, der die polizeilichen Anordnungen zur Auflösung nicht befolgte. Die Beamten erhielten Verstärkung, und an der Ecke Boddinstraße sollte die Menge mit dem Polizeiknüppel auseinander getrieben werden. Sie leistete aber solchen Widerstand, daß die Beamten zuerst machtlos waren. Plötzlich fielen aus der gewaltigen Menschenansammlung zahlreiche Schüsse gegen die Polizei.

Ein Polizeioberwachtmeister wurde von einer Kugel in die rechte Hand getroffen. Daraufhin machten die Beamten von ihren Pistolen Gebrauch, gaben aber nur Schreckschüsse ab. Als dann die Polizei gegen die Menge mit dem Gummiknüppel vorging, kam es zu einem Handgemenge, bei dem ein Beamter einen Messerstich in den Hinterkopf erhielt. Das entschlossene Vorgehen der Polizei brachte dann die Kommunisten aber ins Wanken und schließlich ergriffen sie die Flucht. Es konnte nur eine Person festgenommen werden.“

Hier zum vollständigen, deutliche längeren Orginalbericht:

Link zur vollständigen Ausgabe: http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?id=dfg-viewer&set%5Bmets%5D=http%3A%2F%2Fcontent.staatsbibliothek-berlin.de%2Fzefys%2FSNP27184833-19290501-0-0-0-0.xml

Ralf Hermes, 24.11.2019

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