Salzsäure-Attentat auf die Wohnung eines Landjägermeisters.

Gefahren des Landjägereidienstes.

In der Nacht vom 12. Zum 12.12.1931 gegen 2 Uhr ist auf die Wohnung des Kam. Ldjm. Warbende in Schwetig b. Frankfurt (Oder) von unbekannten Tätern, vermutlich von Personen, die der Beamte in letzter Zeit wegen Aufruhrs oder anderer strafbarer Handlungen angezeigt hat, ein Racheakt verübt worden. Eine mit Salzsäure gefüllte Flasche wurde durch das Fenster in das Dienstzimmer der Wohnung geworfen. Die Flasche durchschlug drei Fensterscheiben, riß die Gardinen herunter und zersplitterte im Zimmer.

Ihr Inhalt ergoß sich auf den Teppich und spritzte zum Teil auf ein Kleid seiner Frau, das dort lag. Die Gegenstände sind vernichtet und nicht mehr zu gebrauchen. Durch Salzsäurespritzer sind auch die Möbel zum Teil in ihrem Aussehen beschädigt, so daß ihre Auffrischung durch einen Handwerker notwendig wurde. Alle Metallgegenstände (Geschirr usw., die im Zimmer aufgestellt waren, sind durch die Säuredünste verrostet und beschlagen. Nach Abschätzung ist dem Kam. Warbende ein Schaden von etwa 100 RM. entstanden.


Im Jahre 1928 wurde schon ein ähnlicher Anschlag gegen den Kam. Warbende ausgeübt. Damals warfen die Täter sämtliche Scheiben zweier Fenster mit Steinen ein und anscheinend dieselben Täter vergifteten seinen Diensthund und acht Hühner.

Um seine Familie und Sachwerte vor Wiederholung solcher Anschläge zu schützen, ist der Beamte gezwungen, Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Er muß Fensterläden anbringen lassen, wodurch ihm erhebliche Kosten entstehen, die er unter den heutigen Verhältnissen kaum aufzubringen vermag.

Leider werden derartige Verbrecher nicht hoch genug bestraft. Außerdem würden derartige Fälle seltener vorkommen, wenn immer zwei Landjägerbeamte am Standort zusammen sein könnten.

Aus: Der Gendarm, Zeitschrift des Verbandes Preußischer Landjägerbeamten e.V. 16.01.1932

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