1919 – Zweiter Verbandstag preußischer Polizeibeamter – Für eine Reichspolizei.

Bericht der Vossischen Zeitung vom 9.12.1919

Ernst Schrader leitete als Verbandsvorsitzender die Verhandlungen. Die Frage der Reorganisation der Polizei bestimmte den ersten Sitzungstag. Sämtliche Redner forderten die Vereinheitlichung der Polizei und wandten sich als „Blaue“ gegen die „Grünen“. Dagegen war die Frage, ob Gemeinde- oder Staatspolizei, sehr umstritten.

Ein Redner bezeichneten den Versuch die Polizei militärisch zu organisieren als schweren Fehler. Der neuen Sicherheitspolizei fehle jede Fühlung mit der Bürgerschaft. Sehr zu bedauern sei die Zersplitterung der Polizei, die nur zu nutzlose Streitigkeiten über die Zuständigkeit zur Folge habe.

Verschiedene Redner verlangten, daß die Polizeipräsidenten aus den Reihen der Fachleute und nicht der Parteipolitik entnommen würden. Mit großer Mehrheit wurde die folgende Entschließung angenommen: „Der Verbandstag tritt für Schaffung einer einheitlichen Reichspolizei ein und fordert die Einsetzung eines besonderen Ressortministers für Polizeiwesen.“

Zusammenstellung: Ralf Hermes, 8.2.2020

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