Quellendokument: „Im Westen nichts Neues“ Über ein neues Kriegsbuch.

Zeitung „Das Reichsbanner“ vom 02.02.1929: Textabschrift.

Wenn das Wunder geschähe und ein Kriegsgewinnler plötzlich Gewissensbisse gekäme, so daß ihn die Frage peinigte, was er tun solle um gutzumachen, so wäre wahrscheinlich die beste, richtigste Antwort: Kaufen Sie für sämtliches Geld, das Sie am Kriege verdient haben, Exemplare des soeben erschienenen Buches „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque und Schicken Sie die Bücher jungen, vom Nationalsozialismus angesteckten Leuten ins Haus.

Sicher, nicht alle würden von diesem erschütternden Kriegsdokument gewandelt. Für manche würde der Krieg trotzdem das heroisch-begeisternde Gesicht behalten. Aber jene, die Gefühl und Geist und Phantasie genug besitzen, das Buch nachzuempfinden, die würden wohl an diesen 298 Seiten klarer sehen und reifer handeln lernen.

Quelle: https://www.reichsbanner-geschichte.de/zeitungen/1929

#reichsbannerremarque

Tagesberichte 27.06.1931: Das Reichsbanner (Magdeburg)

Lesenswerte Zeitungskurzmeldungen der Ausgabe:

Anarchie im Franzen-Reich.

Seit der Nationalsozialist Franzen der maßgebende Mann der Braunschweiger Regierung geworden ist, haben sich in diesem Lande Zustände herausgebildet, die fast an Anarchie grenzen. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Republikaner von Nationalsozialisten überfallen und mißhandelt werden. Und das nicht selten unter der offenen Duldung der Polizei! So haben am 13. (oder 18. -schwer lesbar) Juni nationalsozialistische Sturmabteilungen bei einem Umzug durch Braunschweig unter den Augen der Polizei trotz Notverordnung mit Stahlruten in der Hand marschieren und auf Straßenpassanten einschlagen dürfen. Von einem Überfallwagen der Polizei wurden vorübermarschierende Hakenkreuzler mit dem Hitlerruf begrüßt! Wenn im Braunschweigischen Landtag der nationalsozialistische Landtagspräsident Zörner kaltschnäuzig behaupten kann, daß das Reichsbanner gemordet habe, dann braucht man sich allerdings nicht darüber zu wundern, daß die SA.-Leute der Hitlerpartei auf den Straßen wie Verbrecher hausen.

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