Einladung: 100 Jahre Weimarer Republik – 80 Jahre Reichsprogromnacht – Die Rolle der Polizei in Demokratie und Diktatur

Am Mittwoch, 7. November 2018, um 19 Uhr, Hameln, Münster Sankt Bonifatius, Münsterkirchhof 7

Einladung:
zu einer gemeinsamen Veranstaltung der Polizei, des Vereins für regionale Kultur und Zeitgeschichte, des Förderkreises für Polizeigeschichte Niedersachsen und der Ev.-Luth. Münster- Gemeinde St. Bonifatius.

Vorträge:
Dr. Dirk Götting: „Zwischen Reform und Holocaust –
die Polizei und das Scheitern der Weimarer Republik“

Bernhard Gelderblom: „Hameln 1918/1938 – Politik und Polizei in einer
niedersächsischen Kleinstadt“

Schirmherr:
Carsten Rose, Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen

Begrüßung:
Superintendent Philipp Meyer, Kirchenkreis Hameln-Pyrmont

Einladungsplakat als PDF-Download:

2018-11-09-Einladung Münster-Götting Endversion

Dr. Dirk Götting, Leiter des Polizeimuseums, Polizeiakademie Niedersachsen:

„Zwischen Reform und Holocaust – die Polizei und das Scheitern der
Weimarer Republik“

Es liegen nur zwei Jahrzehnte zwischen der Ausrufung
der Republik von Weimar am 9. November 1918 und
der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Beide
Ereignisse können unterschiedlicher kaum sein. Versprach
doch die Republik den Aufbruch in ein neues Zeitalter,
in Freiheit und politische Selbstbestimmung. Auch die
Polizei war Teil dieses Veränderungsprozesses. Die Idee
der Bürgerpolizei, des Freundes und Helfers, verlangte
tiefgreifende Reformen.
Der 9. November 1938 dagegen steht für staatlich organisierte
Ausgrenzung, Gewalt gegen Minderheiten und
Terror. Dazwischen liegt ein Systemwechsel. Ein harmlos
klingender Begriff für das Ende der ersten deutschen
Demokratie. Der Übergang von einem demokratischen
Rechtsstaat in eine totalitäre Herrschaft war von Gewalt
geprägt. Und die Polizei? Als Herrschaftsinstrument des
Staates setzte sie selbst Gewalt ein und war gleichzeitig
das Ziel von Gewalt der Gegner der Republik. Doch auch
der nationalsozialistische Staat bediente sich der Polizei
und machte sie zum Vollstrecker staatlichen Unrechts,
wofür bis heute vor allem die Beteiligung der Polizei am
Holocaust steht.

 

Bernhard Gelderblom, Verein für regionale
Kultur- und Zeitgeschichte:

„Hameln 1918/1938 –Politik und Polizei in einer
niedersächsischen Kleinstadt“

 

Das aus der Kaiserzeit stammende Hamelner Polizeikorps
hatte die politischen Umwälzungen der Jahre
1918/19 unangetastet überstanden. Spätestens 1932,
als sich die NSDA P zur Massenpartei entwickelt hatte,
arbeitete die Hamelner Polizei immer offensichtlicher
mit der SA zusammen.
Im Januar 1933 stellte sie sich willig in den Dienst des
neuen Regimes. Die wenigen republikanisch gesinnten
Beamten fielen Säuberungen zum Opfer. Bei den wilden
Aktionen der SA gegen Arbeiter und Juden schaute die
Polizei untätig zu.

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